Koronardilatation
mit Ballon und Stent/Aufbohren verkalkter Gefäße (Rotablation)
Verengungen und Verschlüsse der Herzkranzgefäße schränken die Leistung des Herzen erheblich ein und sind die Hauptursache für Herzinfarkte. Zum Glück braucht man häufig nicht operieren, um diese Engstellen zu beseitigen. Mit Ballons und Stents können wir die Verengungen bei Ihnen erweitern und dauerhaft offen halten.
Wichtigste Werkzeuge der Kardiologen sind der Ballonkatheter und der Stent. Der Arzt führt den Katheter über die Leiste ins Herz ein. Hat er die verengte Stelle erreicht, wird ein am Katheter befindlicher Ballon mit hohem Druck (bis 25 atm!) aufgeblasen. Dadurch wird das Blutgefäß geweitet (Koronardilatation). Häufig setzt man bei diesem Vorgang gleichzeitig einen oder mehrere Stents ein ("PCI" bzw. "perkutane Coronar-Interventrion") Bei sehr stark verkalkten Engstellen setzen wir zur optimalen Vorbereitung der Stentimplantation zusätzlich einen Diamantbohrer (Rotablator) ein.
Bei Patienten mit einem akuten Herzinfarkt gehören die Herzkatheteruntersuchung und die Verwendung von Ballonkathetern und Stents (PCI) zur modernen Notfallbehandlung. Deswegen ist in unserem Katheterlabor ein erfahrenes Notfallteam rund um die Uhr für Sie einsatzbereit - 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.
Stents werden eingesetzt, um dauerhaft eine glatte Gefäßwand zu schaffen, an der sich keine Ablagerungen bilden können. Sie bestehen aus dünnem Edelstahlnetzgeflecht, das mit dem Ballonkatheter in die Gefäßwand gedrückt wird und dort mit dem Gewebe verwächst. Seit einigen Jahren stehen Stents zur Verfügung, die mit einem Medikament beschichtet sind, das durch Hemmung des Zellwachstums eine Wiederverengung in den meisten Fällen verhindern kann. Durch die Beschichtung mit dem zellwachstumshemmenden Medikament ist die Einheilung des Stents verzögert. Daher ist die Einnahme der doppelten Blutverdünnung verlängert notwendig. Unbeschichtete Stents finden heutzutage kaum noch Verwendung.
Eine Koronarintervention dauert meist 30 bis 60 Minuten und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. In vielen Fällen spürt der Patient gar nichts, manchmal tritt kurzfristig ein leichter Druck im Brustkorb auf. Um unseren Patienten die größtmögliche Sicherheit zu bieten, überwachen wir ihren Gesundheitszustand nach der Gefäßerweiterung für 1 bis 2 Tage im Alice-Hospital.